Prof. Dr. Georg Theunissen hat den Ansatz der Positiven Verhaltensunterstützung als Konzept für einen hilfreichen Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit geistiger Behinderung in Deutschland bekannt gemacht.
Er ist Mitbegründer der dgpvu - Deutschsprachige Gesellschaft für posiitve Verhaltensunterstützung. (DGPVU)
Seit über 45 Jahren befasst sich Georg Theunissen mit dem Thema der
Verhaltensauffälligkeiten (Parallelbezeichnungen: herausforderndes Verhalten, Problemverhalten, Verhaltensstörungen, originelles Verhalten). Hierzu hat er bis zu seiner Pensionierung geforscht und viele Schriften verfasst, die wertvolle Anregungen für die Praxis bieten. Dazu zählen seine grundlegenden Arbeiten und Handreichungen über das Konzept der Positiven Verhaltensunterstützung (PVU):
(1) Positive Verhaltensunterstützung – eine Arbeitshilfe (Lebenshilfe-Verlag), Marburg, jetzt in der 6. aktualisierten Auflage 2020
(2) Geistige Behinderung und Verhaltensauffälligkeiten – Basiswissen für Erziehung, Unterricht, Förderung und Therapie (UTB-Klinkhardt), Bad Heilbrunn, jetzt in der 7. überarbeiteten und erweiterten Auflage 2021
(3) Autismus und herausforderndes Verhalten (Lambertus-Verlag), Freiburg, jetzt in der 4. aktualisierten Auflage 2021
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Die PVU ist Anfang der 1980er Jahre in der US-amerikanischen Behindertenarbeit unter der Bezeichnung positive behavioral supports aus der Kritik an restriktiven verhaltenstherapeutischen Ansätzen hervorgegangen; und in Deutschland hat sie ihre Wurzeln im Bereich Enthospitalisierung behinderter Erwachsener. Die PVU ist ein nachweislich wirksames Konzept zum Umgang mit (schwerwiegendem) herausforderndem Verhalten, Verhaltensauffälligkeiten oder Problemverhalten bei Menschen aus dem Autismus-Spektrum und/oder mit Lernschwierigkeiten (geistiger Behinderung).
Daher wird sie in führenden westlichen Industrienationen (z. B. USA, Kanada, Großbritannien, Australien, Schweden u. a. skandinavischen Ländern) im Umgang mit herausforderndem Verhalten bei autistischen und/oder kognitiv beeinträchtigten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen priorisiert.
Hierzulande hat sie sich hingegen noch nicht etabliert. Um sie in Deutschland bekannt zu machen und erfolgreich zu implementieren, fehlen Praxisberater*innen für die PVU.
Deshalb bietet das IFBFB eine zertifizierte Weiterbildung in PVU an.